Thailand Vol. 4

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Sonnenuntergänge auf Lanta - einfach traumhaft

Moin Thailand! Long time no see – naja, knappe vier Monate. Aber wer wären wir, wenn wir unserem Lieblingsland auf unserer Reise nicht noch einen Besuch abstatten, wenn wir schon in der Nähe sind. Nach zwei Besuchen in 2018 landeten wir also zum vierten Mal in diesem wunderschönen Land. Immerhin gibt es genügend Regionen, die wir noch nicht erkundet haben. So landeten wir also auf der thailändischen Urlaubsinsel schlechthin: Phuket! Viele selbst ernannte „echte“ Backpacker schlagen hier die Hände über dem Kopf zusammen. Das ist doch viel zu touristisch!! Überraschung – überall, wo Du deinen Backpack abstellst, ist es touristisch. Wir dachten uns – beurteilen kann man nur, was man selbst erlebt hat. So ließen wir uns mit einem Grab zu unserer Unterkunft in Chalong bringen. Endlich wieder ein geiles Bett, ein geräumiges Zimmer mit etwas Komfort und einem vernünftigen Badezimmer. Sogar über einen Balkon mit Blick auf den großen Buddha von Phuket durften wir uns freuen.

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First things first jagten wir uns ein Pad Thai in einem der zahlreichen Restaurants auf unserem Soi. Schnell erkannten wir, in welcher Ecke von Phuket wir hier gelandet waren. Die Gegend wies eine beachtliche Dichte an Fitnessstudios und Muay Thai Studios auf, überall gab es Proteinshakes zu kaufen und das Klientel sah entsprechend aus: Unverschämt durchtrainiert, braungebrannt und teilweise offensichtlich mit künstlichen Mittelchen nachgeholfen. Testo Pickel, riesige Oberweiten und Eightpacks heeelloooo. 

Insgesamt wollten wir zehn Nächte auf Phuket bleiben und mieteten uns daher direkt für die gesamte Zeit ein Moped. Hier gönnten wir uns ein etwas neueres Modell mit 150cc, soll ja schließlich auch Spaß machen. Wir stellten fest, dass der Massagesalon direkt neben unserer Unterkunft einer der besten war, die wir je besucht hatten und verbrachten dort mehr Zeit, als unserem Reisebudget gefiel. Wir erkundeten auf Phuket viele verschiedene Strände und besichtigten auch den bekanntesten Tempel, den Wat Chalong, sowie den großen Buddha. 

JP beschloss dann, sich nach einem Hochzeitsanzug umzusehen und wir landeten dafür bei einem Schneider in Patong, den wir aufgrund der Anproben und Änderungen drei Mal besuchen mussten. Patong ist das touristische Zentrum der Insel und wirklich nicht schön. Hier reihen sich die Hotelbunker aneinander und der Ort hat wirklich die letzte Authentizität verloren. 

Das viel größere Problem an der Sache für uns waren die omnipräsenten Polizisten. Natürlich fuhren wir in Thailand ohne gültigen Führerschein. Bisher waren wir in ganz Südostasien nie in eine Kontrolle geraten, stellten aber fest, dass auf Phuket mehr als nur Glück erforderlich war, um diese zu umgehen. Insbesondere seit der Pandemie hatte die Polizei hier ein ausgeklügeltes System entwickelt, um möglichst viele Touristen abzukassieren. Teilweise wurden ganze Straßenzüge gesperrt und jeder einzelne Weiße raus gezogen. Wir hatten das Glück, dass wir von einem Mitarbeiter der Tauchbasis, bei der wir einen Tauchtag buchten, geschult wurden. Er erklärte uns, wo die Polizisten meistens stehen, woran wir das schon von Weitem erkennen und was wir tun sollten, falls wir doch in eine Kontrolle rein fahren. Zunächst sind die Straßen auf Phuket meistens mehrspurig. Wir sollten nach Möglichkeit nie ganz links an Kreuzungen und Kreisverkehren halten, damit die Bullen nicht vom Straßenrand an uns rankommen. Wir sollen auf gar keinen Fall Augenkontakt aufbauen und falls sie nach uns pfeifen, einfach Gas geben. Der Typ meinte, sie würden uns eh nicht hinterher fahren, da der nächste Tourist zum Abkassieren nie weit ist. An diese Regeln hielten wir uns in den kommenden Tagen, umfuhren einige Hotspots konsequent und kamen tatsächlich komplett ohne Kontrolle davon.

Einen Tag auf Phuket verbrachten wir auf einem Tauchboot, das uns in den Phi Phi Nationalpark brachte. Das Tauchboot war das am besten ausgestattete und größte, auf dem wir je waren. Das Essen war ebenfalls exzellent und sehr reichhaltig. Die Tauchgänge waren schön, aber nicht überragend. Wir hatten auf Haie gehofft, da der dritte Spot „Shark Point“ hieß. Allerdings wurde der kurzfristig geändert zu einem normalen Rifftauchgang. Die Sicht war gerade an dem Wrack im ersten Tauchgang nicht sehr gut. Irgendwie hatten wir bislang in Thailand kein großes Glück mit unseren Tauchplätzen. Auch unser Guide zeigte uns nicht wirklich viel unter Wasser. 

Einen der Besuche beim Schneider in Patong verbanden wir mit einem Besuch beim Muay Thai. Fast jeden Tag finden mehrere Kämpfe im Patong Boxing Stadion statt. Das war ziemlich beeindruckend, teilweise ein wenig blutig und die Stimmung war aufgeheizt. Hier hatten sich die Tickets auf jeden Fall gelohnt.

Ansonsten verbrachten wir einige Zeit mit der Planung unserer Hochzeit, in schönen Cafés und erkundeten mit dem Roller einige Strände und Aussichtspunkte. Nach den zehn Tagen auf Phuket ging es dann per Fähre nach Koh Lanta. Dazu wurden wir von einem Minivan abgeholt und zum Hafen gebracht. Die Fähre brachte uns zunächst zum Ao Nang Beach bei Krabi, wo wir umsteigen mussten. Allerdings nicht am Strand sondern auf dem Wasser, direkt von einer Fähre auf die andere. Die brachte uns dann das letzte Stück nach Koh Lanta und hier hatten wir glücklicherweise eine Unterkunft direkt in der Nähe des Anlegers. Das Zimmer war doch etwas kleiner als erwartet, dafür gab es eine Gemeinschaftsküche und Sitzmöglichkeiten direkt am Wasser. 

Eigentlich wollten wir von Koh Lanta aus nochmal Tauchen gehen, allerdings hatte der JP seit unserem letzten Tauchtag Probleme mit den Nebenhöhlen, weshalb wir beschlossen, das Tauchen erstmal zu verschieben. Auf Koh Lanta verbrachten wir wieder viel Zeit an den Stränden, nahmen an einer Führung durch das Tierheim der Insel teil und besuchten das Lanta Lanta Festival auf der anderen Seite der Insel. Hier gab es vor allem Essen, aber auch einige interessante kulturelle Darbietungen. 

Nach ein paar Tagen suchte JP dann doch einen Arzt wegen seiner Nebenhöhlen auf, da wir in wenigen Tagen auf die Philippinen fliegen wollten. Diagnose – Entzündung, Behandlung – Antibiotika und diverse andere Präparate. Als er aus der Klinik kam, gingen wir direkt etwas Essen. Es wurde frisch zubereitet und schmeckte auch, allerdings war mir danach am Nachmittag sehr unwohl. Ich schob es zunächst auf die Hitze, die gerade in Thailand herrschte. Allerdings ging es mir in der Nacht immer schlechter und wegen des bevorstehenden Fluges suchte ich direkt am nächsten Morgen ebenfalls die Klinik auf. Mein Blut wurde getestet und ich hatte mir tatsächlich Salmonellen eingefangen. JP war wohl davon gekommen, da er zum Zeitpunkt der besagten Mahlzeit gerade frisch Antibiotika intus hatte. Ich musste einige Stunden in der Klinik bleiben, bekam Infusionen und zahllose Pillen. Dann fiel auch noch der Strom für einige Zeit aus und es wurde ziemlich warm im Behandlungsraum. Nach knappen fünf Stunden durfte ich endlich gehen und mir etwas zu Essen suchen. Salmonellen hin oder her – ich hatte Kohldampf. Aufgrund der umfangreichen Medikation ging es uns aber schnell besser und wir konnten drei Tage später unseren Flug nach Manila antreten. Mehr zu unserer Zeit auf den Philippinen dann im nächsten Beitrag.