Moin Manila! Mitten in der Nacht landeten wir nach einem Zwischenstop in Kuala Lumpur auf den Philippinen. Die Einreise lief etwas holprig, da wir uns über eine App registrieren mussten und das WLAN am Flughafen eher mäßig funktionierte. Wir ließen uns von einem Grab zu unserem Hotel in die Stadt bringen und fielen um 2 Uhr nachts endlich ins Bett. Am nächsten Morgen suchten wir verzweifelt nach einem Frühstück. Eine Banane im 7/11 musste erstmal herhalten, bis wir in einem anderen Stadtteil ein Café erreichten. Hier war das Essen zwar lecker, aber teuer und die Menge eher unbefriedigend. Daher gab es zum Nachtisch noch einen Kuchen vom Bäcker nebenan.
Die nächste Mission war – Cash! Wir brauchten möglichst viel Bargeld, da unsere kommenden Ziele auf den Philippinen dafür bekannt waren, dass die Geldautomaten rar gesät und selten funktionsfähig waren. Wir suchten die HSBC Bank auf und wurden vom Sicherheitspersonal kontrolliert. Uns fiel dann auf, dass wir hier in der Filiale für besonders wohlhabende Kunden gelandet waren. Als offensichtlich westliche Touristen stellte dies aber kein Problem dar und der Geldautomat hatte kein Limit. Gut ausgestattet mit Scheinen erkundete wir an diesem Nachmittag noch die Altstadt Intramuros mit dem Fort Santiago. Das war zwar ganz niedlich anzusehen, wer aber mal irgendeine historische Altstadt in Europa besucht hat, wird hier weniger beeindruckt sein. Generell konnten wir Manila nur sehr wenig abgewinnen, vielleicht hätten wir hier eine geführte Tour machen sollen, um die Stadt wirklich zu verstehen. Der Verkehr war jedenfalls die Hölle, für eine Strecke, die laut Google Maps eine halbe Stunde dauern sollte, benötigten wir mit dem Taxi die dreifache Zeit.
An unserem zweiten und letzten Tag in Manila nutzten wir unsere Zeit im Hotel noch aus und packten in Ruhe wieder zusammen. Das Zimmer und das Bett waren nicht schlecht, allerdings konnte ich hier darauf verzichten, mir die Haare zu waschen, da das, was aus der Dusche kam, höchstens als Rinnsal zu bezeichnen war. Wir gönnten uns zum Mittag noch eine richtig geile Pizza und machten uns dann auch wieder auf den Weg zum Flughafen. Das nächste Ziel hieß Puerto Princesa – die Hauptstadt der Insel Palawan. Hier landeten wir dann nach einem sehr kurzen Flug am frühen Abend. Der Transfer, den wir arrangiert hatten, wartete bereits auf uns und keine zehn Fahrtminuten später bezogen wir das nächste Zimmer. Es war extrem klein und sehr hellhörig, aber auch hier wollten wir nur eine Nacht bleiben. Wir fanden noch ein geöffnetes Restaurant in der Nähe und kamen zum ersten Mal in den Genuss von einem authentischen philippinischen Abendessen. Kare Kare – Fleisch in einer Art Erdnusssauce, serviert in einem Tontopf.
Den nächsten Morgen nutzten wir nach einem eher dürftigen Frühstück in der Unterkunft, um den Pool zu genießen und noch ein paar Besorgungen für den anstehenden Transfer zu erledigen. Mittags ging es dann in einem mehr als voll besetzten Minivan weiter nach Port Barton. Dieser kleine Ort liegt direkt an der Küste und ist zwar lange kein Geheimtipp mehr, allerdings gibt es hier noch Schotterpisten statt Straßen und von großen Hotels ist weit und breit nichts zu sehen. Unser Check In verzögerte sich ein wenig, da der Besitzer unseres Homestays unser Zimmer aus Versehen anderweitig vergeben hatte. Wir erkundeten in der Zeit schon mal den Ort und den Strand und waren uns schnell sicher, dass wir es hier einige Tage aushalten können. Wir buchten direkt eine Schorcheltour für den kommenden Tag und ließen dann den Abend entspannt am Strand ausklingen.
Die Tour auf einem der typisch philippinischen Boote startete am Morgen gegen neun Uhr. Davor gönnten wir uns noch ein leckeres Frühstück in einem Café, das von einem italienischen Paar geführt wurde. Zwar stolze Preise, dafür aber guter Kaffee und mal wieder ein westliches Frühstück. Der erste Stop der Tour war eine Sandbank, auf der wir zahlreiche Seesterne beobachten konnten. Es folgte ein unfassbar geiler Schnorchelspot. So klares Wasser und bunte Korallen hatten wir bisher kaum woanders gesehen. Wir reizten die Zeit komplett aus und waren die letzten, die das Boot nach einer knappen Stunde wieder betraten. Wir fuhren vorbei an malerischen kleinen Inseln mitten auf dem Meer und waren einfach fasziniert von diesen unwirklichen Farben. Auf einer dieser Trauminseln legten wir zum Mittag für zwei Stunden an. Die Crew bereitete unser Essen direkt am Strand zu, während wir die Idylle genießen konnten und Bier und Kokosnüsse im seichten Wasser schlürften. Wir konnten unser Glück an diesem Tag kaum fassen. Wie wunderschön war dieser Ort, dieses Wasser, dieses Wetter, einfach alles…
Der letzte Stop an diesem Tag war ein weiterer Strand, an dem wir einfach nur entspannten und baden gehen konnten. Ich ging noch ein wenig spazieren und entdeckte wieder einige der Seesterne, die wir schon am Vormittag bestaunt hatten. Diese Art hatten wir bisher nur auf den Philippinen gesehen. Wir ließen den Abend wieder bei einem Bierchen am Strand ausklingen und fanden noch einen kleinen Stand, der extrem gute Fruchtshakes zubereitete.
Den nächsten Tag ließen wir entspannt angehen und gönnten uns wieder ein ausgiebiges Frühstück in dem italienischen Café. Dann wollten wir zu einer Bucht in der Nähe wandern. Auf dem Weg fing es allerdings so heftig an zu regnen, dass wir uns schnell noch in ein Café flüchteten, in dem wir dann knapp zwei Stunden ausharrten, da der ausgewachsene Tropenschauer nicht aufhören wollte. Einer vom Personal erzählte uns, dass das der erste Regen in über zwei Monaten sei und die lokale Bevölkerung sich sehr darüber freute. Wir nutzten die Zeit einfach für etwas Reiseplanung und schöne Getränke, bevor wir uns wieder auf den Weg machen konnten. Der Weg war länger und matschiger als erwartet. Es gab eine riesige Baustelle und wir waren froh, dass wir uns gegen einen Roller entschieden hatten, das wäre hier nämlich sehr interessant geworden. Die Bucht, bzw. der Strand war super schön, wir konnten einige Schweine mit ihren Ferkeln beobachten und gingen etwas spazieren. Zurück schlossen wir uns zwei Niederländerinnen an, die ein Boot Taxi zurück zum Hauptstrand von Port Barton gebucht hatten.
Am nächsten Tag ging es schon wieder weiter mit einem Minivan, der gefühlt noch voller war, als der letzte. Hier musste das Gepäck auf dem Dach befestigt werden und wir hofften einfach nur, dass das irgendwie gut gehen würde. Unser nächstes Ziel: El Nido. Der Beginn der Fahrt war relativ entspannt, wir machten auch einige Pausen, um uns die Beine zu vertreten, allerdings wurde der Fahrstil zum Ende hin immer waghalsiger, so als wollte der Fahrer auf den letzten Kilometern noch seine Bestzeit herausholen. Eine musste sich sogar übergeben. Wir kamen dann trotzdem heil an und konnten unsere Unterkunft vom „Busbahnhof“ (Seitenstreifen) zu Fuß erreichen. Diese war wieder eher unerfreulich. Die Klimaanlage war unfassbar laut, aber schaffte dabei kaum etwas weg. Das Bad mal wieder winzig und das Bett nicht gerade bequem. Wir nutzten den Abend, um uns etwas in El Nido umzuschauen und wieder eine Bootstour für den kommenden Tag zu buchen. El Nido liegt in einer atemberaubenden Felskulisse, der Ort selbst allerdings ist wirklich hässlich. An jeder Ecke wird gebaut, jedes Loch, jede Lücke wird irgendwie zugepflastert, um noch mehr Touristen unterbringen zu können. Essen konnte man entweder sehr teuer in westlichen Restaurants oder sehr basic an Straßenwagen. An diesem Abend entschieden wir uns für basic, was aber auch leider mal wieder sehr ungesund war.
Die Bootstour am nächsten Morgen startete ein wenig chaotisch, aber als wir dann ablegten, konnten wir schnell den nervigen Reisetag und den schlechten Schlaf vergessen. Wir hielten wieder in wunderschönen Buchten an weißen Stränden mit kristallklarem Wasser, schlürften Kokosnüsse, kletterten durch Felswände in versteckte Höhlen und paddelten mit einem Kayak durch eine weitere, riesige Bucht, umrahmt von gigantischen Kalkfelsen. Die Leute auf dem Boot waren super nett, wir konnten uns ein wenig unterhalten und der Guide setzte alles daran, die besten Fotos von jedem in jeder Situation zu machen. Das Essen war auch sehr lecker und wurde wieder an einem Strand serviert, nachdem die Crew Tische und Kisten mit Essen durch brusttiefes Wasser gehievt hatte. El Nido ist touristisch deutlich weiter entwickelt als bspw. Port Barton, wir waren also natürlich an den ganzen Spots nie alleine. Manchmal dauerte das Anlegen etwas länger, da man zunächst einen Platz finden musste. Es war aber unserer Meinung nach nie so überlaufen, dass es unangenehm war. Die Menschen verteilten sich gut an den einzelnen Spots und man konnte es sehr genießen.
Am nächsten Tag ließen wir es wieder ruhiger angehen, auch weil wir noch einige organisatorische Sachen erledigen mussten, da es am folgenden Tag auf eine mehrtägige Bootstour gehen sollte. Wäsche waschen, Sonnencreme, Dry Bag, Wasserschuhe, Rash Guard besorgen und alles so umpacken, dass unsere großen Rucksäcke für die nächsten Tage im Boot verstaut werden konnten und wir nur das Nötigste bei uns hatten. Mehr zu unserer kleinen Kreuzfahrt dann im nächsten Beitrag.