Istanbul – Start unserer Weltreise

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Um 18 Uhr Ortszeit am 10.07. hieß es dann mit etwas Verspätung endlich – Willkommen in Istanbul! Die Stadt auf den zwei Kontinenten Europa und Asien – der perfekte Start für unsere Weltreise! Praktisch und symbolisch 🙂 Hier waren wir zunächst von diesem riesigen, sehr sauberen und modernen Flughafen beeindruckt. Auf dem Weg zur Metrostation haben wir auch eine ziemlich riesige Moschee entdeckt – anscheinend extra für den Flughafen erbaut.

Dieser erst 2018 eröffnete Flughafen ist tatsächlich auch der siebtgrößte weltweit. Mit der Metro ging es dann nach etwas Hin und Her am Ticket Automaten bis zur Kagithane Station, von wo aus wir mit dem Bus weiter in unser AirBnB im Stadtteil Beyoglu fahren wollten. Nach ca. 20 Minuten Busfahrt stand dann auch unser vermeintliches Ziel am Bildschirm. Daneben war ein Fähranleger abgebildet, was mich stutzig machte, war ich mir doch sehr sicher, dass wir keine Unterkunft am Wasser gebucht hatten. Turns out – JP hatte leider nicht die vollständige Adresse bei Maps angegeben und so waren wir irgendwo auf der anderen Seite der Stadt gelandet. Also aussteigen, neue Bushaltestelle suchen, feststellen, dass wir auf der falschen Straßenseite stehen, irgendwie diese riesige Unterführung überqueren und endlich in den richtigen Bus steigen. Gegen 23 Uhr hatten wir es dann zur Unterkunft geschafft. Die Stadtrundfahrt im Dunkeln war irgendwie auch ganz nett. Unser AirBnB – sehr niedlich, sauber, klimatisiert, im Erdgeschoss gelegen – hatte auf jeden Fall alles, was man brauchte. Dann gab es noch einen Dürüm und ab ins Bett.

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Den nächsten Tag starteten wir mit Ausschlafen und einem ausgiebigen türkischen Frühstück. 

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Dann haben wir uns zu Fuß aufgemacht Richtung Taksim Platz. Für uns eher Vekehrsknotenpunkt, wohl historisch bedeutsam, aber jetzt kein schöner Platz zum Verweilen, weil einfach alles zu betoniert ist, was auch die Temperatur nochmal gefühlt um 5 Grad steigen lässt.

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Von dort aus sind wir die Istiklal Straße entlanggelaufen. Halt die typische Einkaufsstraße, hier gibt es alles an Geschäften, was man sich nur vorstellen. Es ist aber auch heillos überfüllt und etwas anstrengend, irgendwie voran zu kommen.

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Läuft man die Istiklal Straße bis zum Ende, landet man quasi beim Galata Turm. Den Eintritt von über 10€ p.P. haben wir uns gespart, denn ein schönes Panorama über die Stadt sollten wir noch an einer anderen Stelle finden und die Schlange war ebenfalls elendig lang.

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Es ging weiter Richtung Galata Brücke, auf der wir zunächst unten bei den zahlreichen Fischrestaurants entlang geschlendert sind. Der Blick auf die andere Seite mit der neuen Moschee war nicht zu verachten. Zudem konnte man viele Angler oben auf der Brücke beobachten. Dann ging es weiter quer durch die Stadt, über den ägyptischen Basar bis zur Hagia Sofia, der wohl bekanntesten Moschee von Istanbul. Früher unter römischer Herrschaft der Stadt ursprünglich als katholische Kathedrale errichtet, wurde sie unter Besetzung der Araber dann zur Moschee umgebaut. 1935 wurde sie zum Museum deklariert, der Eintritt kostete noch bis vor einigen Jahren 650 TL (aktuell ca. 21€). Seit 2020 ist sie gemäß staatlicher Initiative wieder zur Moschee umfunktioniert worden – für Touristen von Vorteil: Der Eintritt ist dadurch mittlerweile wieder kostenlos. Die Hagia Sofia ist das einzige Gebäude, in dem die heilige Maria samt Jesus neben dem Propheten des Islam, Mohammed, abgebildet ist. Die christlichen Fresken werden zu den Gebetszeiten der Muslime mit weißen Vorhängen abgedeckt und Frauen dürfen währenddessen nur einen Teil der Moschee besichtigen. Zudem müssen diese sich, wie in jeder anderen Moschee, bedecken. Das bedeutet, Schultern-, Knie- und Kopfbedeckung. Glücklicherweise kann am Eingang der Moschee einen wunderschönen „Coverall“ für 40 TL erwerben. Den habe ich dann auch in alle weiteren Moscheen mitgeschleppt. Ziemlich praktisch, wenn man nicht bei 33 Grad mit langer Hose & Co. durch die Stadt laufen mag.

Grundsätzlich war das ein Thema, über dass ich mir zumindest mal Gedanken gemacht hatte. Im All-Inclusive Urlaub an der türkischen Riviera ist es ja bekanntermaßen ziemlich egal, wie man so rum läuft, vor allem innerhalb der Hotelanlagen. Aber kaum in Istanbul angekommen, war ich mir sehr sicher, dass Top und Shorts hier definitiv kein Aufsehen erregen werden. Damit war ich noch lange nicht die am knappsten bekleidete unter den Touristinnen – oder den Einheimischen.

Am Mittwoch gab es dann ein nicht ganz so ausgiebiges, aber mindestens genauso leckeres Frühstück. Ein kleiner Laden mit noch winzigeren Stühlen und Tischen vor der Tür, 2 Querstraßen von unserem Appartement entfernt, war unsere Wahl des Morgens. Hier gab es guten türkischen Kaffee und ein sehr leckeres Sandwich. 

Danach war es Zeit, JP seidig glänzend zu machen – einmal Istanbul Hairline please. 3mm an den Seiten müssen reichen bei den Temperaturen, Bart wurde in Form gebracht, Nasenhaare gestutzt und die Ohren abgeflammt. Der Mann verstand sein Handwerk, und das Ganze für nur knapp 7€ insgesamt, inklusive der Empfehlung, JP könne sich in Istanbul auch gut noch ein paar Haare implantieren lassen. Direkt und ehrlich – lieben wir.

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Als nächstes stand dann eine Free Walking Tour auf dem Plan. Startzeit – mitten in der Mittagshitze. Keine Ahnung, wer den Bums geplant hat…

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Wir starteten beim Hippodrom und dem deutschen Brunnen. Letzterer ein Geschenk des deutschen Kaiserreiches an Istanbul, bei dem Hippodrom handelt es sich um ein ehemaliges Stadion für Pferderennen – heutzutage lässt die Form dies noch erahnen, allerdings ist auch hier wieder alles zu betoniert worden – why Istanbul? Pflanzt doch mal ein paar mehr Bäume. Unser Guide erzählte auch noch einiges zu den Obelisken in der Mitte des Hippodroms – z.B. zu dem ägyptischen. Wie man sich denken kann, stand dieses riesige Teil früher in Ägypten, bis ein römischer Kaiser, Theodosius, Bock hatte, seine Schiffe dorthin schickte und ihn nach (damals) Konstantinopel transportieren ließ. Just Kaiser things. Das Teil passte mit seinen 26m auch nicht ganz auf das Schiff, weshalb einfach 6m abgetrennt wurden. 

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Die Walking Tour führte weiterhin über einen Basar, wir erfuhren einiges über den Architekten Sinan und welche Moscheen dieser noch so entworfen hat (Süleymaniye, Rüstem-Pasha…) und welche Gerichte man unbedingt in Istanbul testen sollte. Diese wurden uns in der Hocapasa Straße gezeigt, in die wir später dann auch für ein frühes Abendessen zurück kehrten. Bedient wurden wir auf Deutsch – der Besitzer ist in Deutschland aufgewachsen und mit 17 Jahren dann in die Türkei zurück gekehrt. 

Satt und glücklich haben wir uns dann auf zum öffentlichen Anleger bei Eminönü gemacht, um auf die Fähre Richtung Kadiköy zu steigen. Hier sollte es viele coole Bars, Restaurants und Läden geben, eher von einem jüngeren Publikum frequentiert. Außerdem liegt Kadiköy bereits auf der asiatischen Seite der Stadt. Es war wirklich sehr niedlich, relativ voll und hielt verführerische Happy Hour Angebote bereit. Zum Glück hatten wir dem Alkohol nach den intensiven Abschiedswochen in Deutschland erstmal abgeschworen, sonst wäre es hier vermutlich böse geendet. Bei der Fährfahrt zurück im Sonnenuntergang hatten wir dann ein wunderschönes Panorama auf die Stadt.

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Am Donnerstagmorgen hieß es dann nach dem Frühstück bereits auschecken – unser Gepäck konnten wir netterweise im Keller des AirBnB lassen. Wir hatten nämlich noch den ganzen Tag Zeit, die Stadt weiter zu erkunden, da unser Flug nach Kuala Lumpur erst um 1 Uhr nachts ging. Daher schauten wir uns diverse Moscheen an, überquerten noch einmal des Bosporus mit der Fähre und beendeten unseren letzten Tag in Istanbul mit Pide und Kebap.

Dann ging es mit den Öffentlichen zum Flughafen. Dort wollten wir eigentlich duschen, aber die etwas merkwürdige Preisgestaltung (15€ für EINE STUNDE duschen, keine alternativen, kürzeren und günstigeren Zeitoptionen..) zwang uns zu einer Katzenwäsche bei den WCs nebenan. Mit einer knappen Stunde Verspätung hoben wir dann mitten in der Nacht ab – danke Istanbul für diesen genialen Start in unsere Weltreise und: Hallo Kuala Lumpur!

Kosten

Gesamt: 291,71€ (exkl. Flüge) – Alle Kosten sind insgesamt für uns beide zusammen angegeben.