Goodbye Deutschland 2.0

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Moin Dubai! Nicht gerade ein günstiger Start in den zweiten Teil unserer Reise. Unsere Logik hinsichtlich des Budgets: Die Flüge, die wir aufgrund meiner Krankheit stornieren mussten, waren teurer als die Flüge, die wir stattdessen gebucht haben. Wenn wir also alles von der Versicherung zurückbekämen, hätten wir Plus gemacht – dieses fiktive Geld investierten wir dann also direkt in unseren Aufenthalt in Dubai. Folgt uns gerne für mehr Spartipps… Aufgrund der Kurzfristigkeit war es nicht einfach, eine bezahlbare, seriöse Unterkunft zu finden. Wasserpark und Wüstentour klangen auch nicht verkehrt und das Konto weinte mal wieder. 

Die Anreise zumindest war so wenig luxuriös wie sie hätte sein können. Es ging mit dem Billigflieger Pegasus über Istanbul nach Dubai. Während der erste Flug noch sehr entspannt war, da wir eine ganze Reihe für uns hatten, wurde die mangelnde Beinfreiheit beim zweiten vierstündigen Flug dann schon unangenehmer. Die Lehnen ließen sich nicht mal ein klein wenig nach hinten verstellen. Aber gut, you get what you pay for. Angekommen in Dubai ging es weiter mit dem Bezahlen. Wir kamen am frühen Morgen in der Unterkunft an und hatten natürlich erst ab dem Nachmittag das Zimmer gebucht. Aus Südostasien kannten wir die Gastfreundschaft so, dass man einfach einchecken durfte, sobald das Zimmer fertig war. Die Emirati wollten von uns aber direkt nochmal über 30€ haben, wenn wir vor 14 Uhr einchecken wollten. Wir waren aber todmüde und hätten ansonsten eh nichts mit dem Tag anfangen können, also nahmen wir das in Kauf. 

Nachdem wir uns etwas ausgeschlafen hatten, fanden wir etwas Essbares (erstaunlich günstig!) in einem indischen Restaurant auf dem Weg zur Bahnstation und dann ging es mit der Metro zur Dubai Mall, wo auch der Burj Khalifa steht, das höchste Gebäude der Welt. Wir schauten uns etwas in der Mall um, tranken entspannt einen Kaffee und dann ging auch schon die Sonne unter. Wir bestaunten den Burj bei Dunkelheit und genossen die Lichtershow. Wir wollten uns in einem Supermarkt in der Nähe Abendessen holen und verliefen uns auf dem Weg dahin in den Wirren der Mall und ihren angrenzenden Hotels. Wir fanden uns schließlich in der Lobby eines Kempinski Hotels und nutzten hier ganz unauffällig die luxuriösen Toiletten. Nach insgesamt einer Stunde fanden wir dann den Supermarkt. Wir ließen den Abend entspannt mit unserem Essen auf dem Zimmer ausklingen.

Am nächsten Tag ging es nämlich in den Aquaventure Wasserpark und dafür mussten wir fit sein. Es wartete ein riesiges Areal beim The Palm Jumeirah Hotel mit unzähligen Rutschen auf uns. Morgens war es noch schön ruhig im Park und so konnten wir den ersten Turm komplett ohne Wartezeiten „berutschen“. Der Park ist richtig gut aufgebaut, direkt mit Strandzugang, vier verschiedene Türme mit jeweils zwischen fünf bis zehn Rutschen, diverse Restaurants und Kioske und zahlreiche Liegen. Gegen Mittag war es dann recht voll, sodass wir bei einigen Rutschen doch etwas länger anstehen mussten. Ich habe fast alles mitgemacht, bis auf eine Rutsche, bei der man in eine Art Sarg auf eine Plattform gestellt wird, bevor sich eine Falltür in die Rutsche öffnet. JP hat das direkt zwei Mal gemacht, ich war da raus. Es gab noch zwei weitere Rutschen, bei der man für kurze Zeit im freien Fall war, einmal in einer geschlossenen Röhre, einmal im Freien. Fragwürdig fanden wir eine Rutsche, die durch ein Aquarium führte, in dem Mantarochen und viele andere Fische gefangen gehalten wurden, sowie die Delfin-Experience…

Wir hatten einen grandiosen Tag und waren abends völlig erledigt, wie Kinder von einem langen Tag auf dem Spielplatz. Ich bin in der Bahn bereits eingepennt und es reichte dann nur noch für ein Abendessen bei einer Fastfoodkette in einer Mall bei unserer Unterkunft. 

Am folgenden Tag wurden wir am Vormittag von einem Jeep abgeholt und sammelten noch vier weitere Passagiere ein. Dann ging es in Richtung Wüste, zunächst zu einem Areal, wo man mit Quad durch die Wüste fahren konnte. Das war leider nicht in unserem Budget und daher warteten wir dort bei einem Kaffee und einem überteuerten Maiskolben. Anschließend fuhren wir mit dem Jeep (geschlossenes Modell) in die Wüste zum sogenannten Dünen-Bashing – also eine turbulente Fahrt durch die Wüste, die Dünen hoch und runter. Der Fahrer drehte die Musik auf und wir hatten ziemlich Spaß. Wir hielten noch zum Sandboarding an. Darunter hatten wir uns ehrlicherweise etwas spektakuläreres vorgestellt. Die Realität sah so aus, dass es ein einziges Brett gab, auf dem wir nacheinander einmal eine niedliche Düne runter rutschen durften – aber im Sitzen bitte. Na gut. JP ist frontal im Sand gelandet, ich hab es ziemlich weit geschafft, hehehe. 

Dann ging es noch ein Stück weiter zu einem Areal, wo wir den Abend verbringen und Essen bekommen würden. Die Sonne ging langsam unter und wir konnten die Szene bei etwas freier Zeit noch genießen. Dann startete das Programm und auf dem Gelände versammelten sich bestimmt um die 200 Touristen. Es gab einige Tanzshows, eine Feuershow und eben das Barbecue, was angesichts der Menge an Leuten erstaunlich lecker war. Mit uns im Jeep und dann auch am Tisch saß ein Paar aus Amerika, das ihre drei Kinder in den Staaten gelassen hatte, um mal eine Woche in Ruhe Urlaub zu machen und ein etwas älteres Ehepaar aus Bulgarien, von dem wir uns dann noch Reisetipps für dieses Land geben ließen. Es war eine lustige Runde und gegen 20 Uhr ging es dann zurück in die Stadt. 

Der nächste Morgen kam früh für uns – es ging zum Sonnenaufgang auf das Burj Khalifa. Die Tickets waren am günstigsten und inkludierten sogar noch einen Kaffee – perfekt. Auf der Aussichtsplattform war es kälter als erwartet und wir mussten noch recht lange auf den Sonnenaufgang warten und wurden diverse Male auf die Füße getreten und geschubst. Es schien äußerst wichtig für viele Touristen, das Handy auf einem Stativ in die Fenster zu stellen, um genau den gleichen Zeitraffer vom Sonnenaufgang zu haben, wie tausende andere vorher, hinterher und daneben. Höhepunkt war dann eine lautstarke Auseinandersetzung zweier indischer Familien, die sich um den Platz an einem dieser Fenster stritten. Wir hatten einfach Glück, dass wir größer als die meisten anderen Besucher waren und einfach nur hinschauen wollten – ohne Kamera permanent vor der Nase. So unangenehm wie hier ist mir die Instagram/Fotomanie wirklich selten aufgefallen.

Für uns ging es zurück zum Hotel, frühstücken und Sachen packen. Den Nachmittag verbrachten wir mangels Motivation zu weiterem Sightseeing in einer Mall, bevor es dann zum Flughafen ging. Bye Dubai – Moin Sri Lanka!