Borneo – Natur, Kultur & Geselligkeit

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Moin Borneo! Am 4. August um die Mittagszeit landeten wir in Kuching. Mit einem Grab steuerten wir unsere Unterkunft in der Nähe des Flusses an – die Woodpecker Lodge. Der erste Eindruck war gut, unser Zimmer war schon fertig und die Rezeptionistin empfang uns super herzlich und überhäufte uns direkt mit Informationen und Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Im Zimmer gab es dann doch ein paar Überraschungen. Wir wussten, dass es klein sein sollte, aber wir hatten wirklich Schwierigkeiten, unsere Rucksäcke so unterzubringen, dass man noch irgendwie dran kam. Wie das mit zwei Koffern hätte funktionieren sollen – gar nicht wahrscheinlich. Das „Badezimmer“ war ein mit Glasscheiben abgetrennter Bereich des Zimmers. Die Scheiben reichten allerdings nicht bis zur Zimmerdecke und zwischen Toilette und Glasscheibe hatte man – für unsere Körpergrößen – definitiv nicht genug Platz zum Sitzen. Auch die Klimaanlage brauchte Ewigkeiten, um die paar Quadratmeter etwas zu kühlen. Aber es war sauber und das Bett schien einigermaßen bequem, also machten wir das Beste draus. 16€/Nacht – da muss man wohl Abstriche machen.

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Knappe Kiste

Erstmal mussten wir etwas zu Essen auftreiben. Um noch großartig Ausflüge zu machen, war es an diesem Tag ohnehin zu spät, da man zu den Nationalparks und Reservaten am frühen Morgen aufbrechen muss. Daher fragten wir an der Rezeption, wo wir gute Dumplings herbekommen könnten, da hatte ich nämlich ziemlich Bock drauf. Siti empfahl uns das Life Café, nur ein paar Hundert Meter von der Lodge entfernt. Die Dumplings waren wirklich gut, dazu gab es noch ein Nudelgericht, Kaffee und einen Jasmintee mit traditionellem Aufguss. 

Da unsere Unterkunft auch über eine kleine Gemeinschaftsküche verfügt, beschlossen wir, ein paar Lebensmittel für unser Frühstück für die kommenden Tage einzukaufen. Wir schlenderten noch etwas durch die Stadt und an der Waterfront entlang und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Die Nacht war dann leider nicht so entspannt – die Unterkunft war extrem hellhörig, die Fenster minimal verglast und draußen war eine Menge los, nicht mal die Oropax halfen wirklich. Dann fing unsere Klimaanlage an, auf unser Bett zu tropfen und hielt uns wach. Wir hatten abends eigentlich den Plan gefasst, am nächsten Morgen gegen 5 Uhr aufzustehen, um mit dem Bus in das Semenggoh Wildlife Reservat zu fahren. Den Plan verwarfen wir nachts um 3 Uhr, als wir mehr oder weniger noch kaum Schlaf bekommen hatten.

Der nächste Morgen startete daher mit Ausschlafen, unserem Frühstück in der Küche (die meistens von allen drei Katzen der Unterkunft belagert wurde) und einem Ausflug in ein nahegelegenes Café, wo wir einfach ein wenig Reiseplanung betrieben, am Blog bastelten und uns privaten Projekten widmeten. Wir brauchten an diesem Tag irgendwie eine Pause zum Verarbeiten, da die letzten Tage mit dem Flug, den ganzen Busfahrten etc. eher hektisch waren. Auch haben die klimatischen Schwankungen wohl etwas Einfluss auf unseren Kreislauf gehabt. Erst die ganze Zeit heiß und schwül, dann der plötzliche Abfall in den Highlands auf 20 Grad, dann nach Borneo, wo es nochmal um ein paar Grad heißer als z.B. in Kuala Lumpur war und feuchter. Also einfach mal einen Tag runterfahren, um dann wieder mit voller Energie alles genießen zu können. 

Nachdem wir an dem Nachmittag auch mit unseren Familien telefoniert hatten, gab es abends dann doch noch einen kleinen Ausflug: Es ging Richtung „Hauptstraße“ und Waterfront, denn Sarawak (der Bundesstaat Borneos, in dem Kuching liegt), feierte an diesem Tag 60 Jahre Unabhängigkeit. Daher gab es eine beeindruckende Parade, bei der wohl alle möglichen Vereine, Verbände und Gruppen die Möglichkeit hatten, sich mit (mehr oder weniger) traditionellen Kostümen, Gesangs- und Tanzeinlagen zu präsentieren. Am Flussufer war noch eine Bühne mit Podesten aufgebaut, wo anscheinend die Ehrengäste Platz nehmen durften. Die Straßen waren extrem gefüllt, sogar unsere Lodge war an diesem Abend vollständig ausgebucht. Wir schauten uns das Spektakel einige Zeit an und genossen die Show. 

Am nächsten Morgen wurden wir von Brandon abgeholt. In der Lodge hatten wir eine geführte Tour samt Transfer und Eintritt für das Cultural Village gebucht, die um 8 Uhr losgehen sollte. Wir fuhren zunächst eine gute Dreiviertelstunde und bereits hier hatte sich ein Guide gelohnt. Brandon sagte, wir können ihm alle Fragen stellen, die uns irgendwie einfallen – und das taten wir. So erfuhren wir bereits im Auto unterschiedliche Varianten, woher die Stadt Kuching ihren Namen hat (Kuching bedeutet Katze), dass am Berg Santubong in letzter Zeit seltene Wildkatzen gesichtet wurden, dass in Kuching gerade ein riesiges Food Festival stattfindet und einiges über Brandons Kindheit und wie es in und um Kuching vor ca. 40 Jahren aussah. 

Am Cultural Village angekommen, hatten wir zunächst eine Viertelstunde Zeit, uns den Strand anzuschauen. Dieser Teil Borneos liegt nämlich am südchinesischen Meer. In der Zeit besorgte Brandon unsere Tickets und dann ging es los. Beim Cultural Village Sarawak handelt es sich um ein Gelände, auf dem sieben traditionelle Häuser nachgebaut sind, wie sie teilweise auch heute noch auf Borneo zu finden sind. Dabei handelt es sich um die Häuser verschiedener, im Regenwald beheimateter Stämme, z.B. die Iban und die Bedayu. Erstere sind auch bekannt als die Headhunter von Borneo, da sie früher ihre Feinde köpften, sobald diese ihr Territorium betraten, und die Köpfe dann als Warnung für weitere Eindringlinge zur Schau stellten. Sie leben auch heutzutage noch in sogenannten Longhouses im Dschungel Borneos. Außerdem gab es ein traditionelles chinesisches, muslimisches und malaiisches Haus zu sehen. In einigen Häusern saßen die Frauen, die für die jeweilige Bevölkerungsgruppe typische Süßspeisen frisch herstellten. Brandon kaufte uns an jedem Stand eine Portion zum Probieren und im Nachhinein war unser Frühstück ziemlich überflüssig. Alles, was wir testeten, war mega lecker, aber auch wahnsinnig süß und fettig.

Wir lernten, dass weißer und schwarzer Pfeffer sich lediglich in der Art der Trocknung unterscheiden, wie Reis in traditioneller Herstellung von der Schale getrennt wird und dass jeder Stamm, bzw. die jeweiligen Schamanen meistens für die Heilung bestimmter Leiden bekannt sind, bspw. Ohrprobleme – Bedayu Stamm. Solche Heilungsrituale können Wochen dauern und man muss vom Stamm eingeladen werden, um teilnehmen zu dürfen. Auch konnten wir eine Blowpipe ausprobieren – eine Waffe der Ureinwohner, mit der Tiere bei der Jagd erlegt werden. Es handelt sich um ein Rohr, aus dem Pfeile geschossen werden, und zwar durch einmaliges, kräftiges Pusten. Die Pfeile sind dann bspw. mit Schlangengift präpariert, um das getroffene Tier zu lähmen oder direkt zu töten. Außerdem gehörte eine Tanzshow zu dem Besuch, bei der alle Bevölkerungsgruppen mit einem traditionellen Tanz repräsentiert wurden. 

Im Anschluss wollte Brandon uns zum Mittagessen zurück nach Kuching bringen. Leider sprang der Wagen nicht an, weshalb wir dann beim Cultural Village aßen. Das war deutlich besser als wir bei so einer Touristenattraktion erwarteten und Brandon zahlte obendrein noch alles, das war wohl inklusive bei der Tour. Nach einer guten Stunde hatte er jemanden gefunden, der eine neue Batterie in das Auto einbauen würde. Dann ging es für uns zurück nach Kuching und Brandon fragte uns noch, ob wir Lust hätten, gemeinsam Abendessen zu gehen. Er würde uns dann gegen 18 Uhr abholen – da waren wir natürlich dabei. 

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir eher entspannt, bevor wir dann mit Brandon und Siti zu einem chinesischen Hawker Center fuhren. Hier gab es Lemon Chicken, Midin und Sweet Leaves. Midin wächst nur im Dschungel Borneos und muss nach der Ernte innerhalb von vier Stunden verarbeitet werden. Zu viel davon sollte man nicht genießen, da es das Blut leicht verdicken kann. Sweet Leaves ist eine Art Spinat, die eben etwas süßer schmeckt und mit Rührei serviert wird. Das war alles wahnsinnig lecker, wir hatten Spaß mit den beiden und am Ende wollte Brandon wieder bezahlen, was wir ihm auch nicht ausreden konnten. Nach dem Essen ließen die beiden uns am Fluss raus und wir spazierten zurück zum Hotel. Währenddessen konnten wir uns noch die abendliche Lichtershow anschauen, die mit dem neuen Verwaltungsgebäude Kuching im Hintergrund eine sehr schöne Kulisse ergab.

Am nächsten Morgen hieß es dann wirklich früh aufstehen – wir wollten endlich Orang Utans sehen. Es gibt einen kostenlosen Bus, der mehrmals täglich das Semenggoh Wildlife Center ansteuert. Um zur ersten Fütterung des Tages um 9 Uhr pünktlich zu sein, muss man allerdings bereits um kurz nach 6 Uhr den Bus erwischen, da dieser unzählige Male Halt macht. Am Center angekommen schien es sehr ruhig und wir waren gefühlt die einzigen, die sich um 8 Uhr bei der Öffnung auf dem Weg zur Fütterung befanden. Der Eindruck täuschte aber – die meisten Besucher kamen etwas später und ließen sich mit größeren Golfcarts die 20 Minuten Fußweg in den Park hinein kutschieren. Vor Ort wurden wir von einem der Ranger in Empfang genommen und es wurden einige Details zum Park erzählt. Die Orang Utans kommen hier nicht natürlich vor. Das Reservat wurde vor einigen Jahrzehnten gegründet, um verletzte Orang Utans zu versorgen und dann wieder auszuwildern. Es gibt keine Zäune oder Käfige, die Tiere leben dort frei und kommen eben nur zu den Fütterungen, wenn sie im Dschungel nicht genügend Futter finden. Daher gibt es keine Garantie, die Organ Utans zu sehen, aber auch keine Garantie, dass nicht auf einmal einer einige Meter neben Dir steht. Über die Gefahren und wie wir uns zu verhalten haben, wurde wir natürlich auch aufgeklärt. 

Pünktlich um 9 Uhr wurde dann der Weg in Richtung Futterplatz freigegeben und wir sollten möglichst leise sein, was für viele Menschen dort anscheinend eine unlösbare Aufgabe war. Die Gruppe war mittlerweile echt riesig geworden und von leise und respektvoll konnte man wenig erkennen. Nun gut. Nach ca. 10 Minuten am Futterplatz schwang sich tatsächlich der Big Boss der Orang Utans langsam von Baum zu Baum in Richtung Plattform. Das war schon ziemlich cool und faszinierend, auch wenn man sich das Schauspiel halt mit ca. 100 anderen Besuchern teilt. Schlussendlich hat das Ganze dadurch doch etwas Zoovibes und die Tiere werden von den Rangern auch den ganzen Morgen gerufen, was man lautstark durch den Wald hören konnte. Unser Fazit zu diesem Erlebnis – durchwachsen. Es hat etwas unseren Wunsch verstärkt, doch nochmal nach Sumatra zu reisen und die Orang Utans wirklich in freier Wildbahn zu erleben. 

Zurück nach Kuching teilten wir uns dann ein Grab mit zwei Holländerinnen und aßen in einem Mixed Rice Restaurant direkt neben unserer Unterkunft Mittag. Diese Buffetrestaurants sind in Malaysia sehr verbreitet. Man bekommt Reis auf den Teller und kann sich dann an einem Buffet selbst bedienen. Abgerechnet wird meistens nach Kellen, wobei eine Kelle Gemüse meistens 2 RM (ca. 40 Cent) und eine Kelle Fleischgericht um die 3 RM (60 Cent) kostet, sodass man für ca. 2€/Person gut satt wird. Eigentlich wollten wir dann ein Nickerchen machen, kamen aber auf die Idee, dass Spa auch keine schlechte Idee sein könnte. Unser Guide Brandon vom Vortag hatte uns einen Massagesalon empfohlen. Ich rief dort kurz durch, sie hatten Kapazitäten und wir nahmen ein Grab. Jeder 60 Minuten Massage und ich im Anschluss noch eine Pediküre – ziemlich nice. 

Der nächste Morgen startete wieder früh: Es sollte in den Bako Nationalpark gehen. Auch hier fuhr ein günstiger Bus zu einer nicht näher definierten Uhrzeit. Daher standen wir um 6:45 Uhr an einer Bushaltestelle und hofften, dass das so stimmen würde. Tatsächlich kam eine knappe halbe Stunde später der Bus, der uns für nur 1 RM (0,20€) pro Person bis zum Bootsanleger brachte. Der Nationalpark ist nämlich auf dem Landweg nicht zu erreichen. Hier mussten wir dann die Tickets für den Park und für das Boot kaufen. Ein Boot für beide Touren kostet 400 RM, was dann doch recht teuer ist, weshalb man vor Ort schaut, ob man Leute zum Teilen findet. Wir wurden dann auch prompt von Amelie und Reinhold angesprochen, tauschten Nummern aus, damit wir uns nachmittags auch wieder finden und dann ging es auf das Boot. Schon die Fahrt selbst führte uns durch eine wunderschöne Landschaft und machte ziemlich Spaß. 

Am Bootsanleger angekommen mussten wir zunächst zum Headquarter des Nationalparks, um uns zu registrieren. Wir hatten vorher online auf der Seite des Nationalparks gelesen, dass man bei einigen Trails auch an Stränden vorbeikommt, die sich gut zum Baden eigneten und daher unsere Badesachen eingepackt. Als wir im Headquarter über die Trails aufgeklärt wurden, fielen uns dann aber die Schilder mit „Beware of the crocodiles“ auf und fragten lieber nochmal nach. Der Guide lachte uns aus und meinte, dass wir definitiv nicht zu nah ans Wasser gehen sollten. Der Park sei mittlerweile sehr stark mit Krokodilen bevölkert, und zwar mit den großen Salties. Wir sprachen ihn darauf an, dass sie dann eventuell die Website mal aktualisieren sollten. Hahaha yes, maybe we should – war die Antwort. Na gut, wir wussten immerhin jetzt Bescheid. Wir besorgten uns noch etwas Wasser und starteten dann auf den längeren Trail zu einigen Aussichtspunkten. 

Keine 20 Minuten nach dem Start trafen wir auf Amelie und Reinhold von unserem Boot und wanderten ab da gemeinsam weiter. Wir verstanden uns mega gut und der Tag hat richtig viel Spaß gebracht mit den beiden. Der einzige Wermutstropfen war, dass wir keine Nasenaffen erspähen konnten, für die der Park sehr populär ist. Aber die Aussicht, die Landschaft, einfach die Wege an sich – das war schon ein schönes Fleckchen Erde. Vor allem ein Strand, an dem wir nach einem zweiten Trail vorbeischauten. Hier kamen richtige „The Beach“ Vibes auf.

Leider mussten wir bereits um 14 Uhr wieder zum Boot, da mit fortschreitender Ebbe es immer schwieriger wird, die Besucher aus dem Park zu bringen. Ursprünglich wollten wir auch eine Nacht im Nationalpark verbringen. Es gibt einfache Lodges und Nachtwanderungen werden angeboten. Allerdings waren alle Unterkünfte bereits bis Ende Oktober ausgebucht, als ich einige Wochen zuvor beim Park angefragt hatte. Nur Campingplätze wären noch frei gewesen, wir hätten aber unser eigenes Equipment mitbringen müssen. Einer der Nachteile, wenn man eher spontan unterwegs ist und nicht sehr weit im Voraus plant.

Zurück am Bootsanleger gönnten wir uns ein kühles Getränk und warteten dann zu viert auf den Bus. Dann boten uns die beiden an, mit zu deren Unterkunft zu kommen, da es einen Rooftop Pool gibt und niemand dort kontrolliert, wer zur Unterkunft gehört oder nicht. Völlig durchgeschwitzt von der Wanderung und die Badesachen ohnehin im Gepäck, war das ein sehr willkommenes Angebot. Wir besorgten noch ein paar Snacks und trafen dann in der Unterkunft von den beiden auch noch Norman und Tine wieder, denen wir ebenfalls im Nationalpark schon über den Weg gelaufen waren. Wir entspannten im Pool, quatschten viel und nach dem Sonnenuntergang ließen wir uns wieder mit einem Grab zur Lodge bringen. 

Norman und Tine wollte noch mit zwei weiteren Deutschen am Abend auf das Food Festival in Kuching und fragten, ob wir dabei wären. Nach einer Dusche ging es also dort hin. Ca. 200 Stände warteten, es war ein absolutes Überangebot für alle Sinne. Es gab für uns Wagyu Beef, Sushi Tacos, Papaya Salat, Hühnchen und frische Waffeln. Der Abend war ziemlich cool, wir saßen noch einige Zeit an den Tischen beim Food Festival und redeten über alles Mögliche, bevor wir gegen 23 Uhr wieder zur Lodge fuhren.

Den nächsten Morgen starteten wir mit Ausschlafen und einem guten Kaffee in China Town. Dann haben wir uns in einem Restaurant wieder mit Reini und Amy getroffen und Mittag gegessen.

Nach einem Zwischenstopp in der Unterkunft ging es für uns wieder auf das Food Festival mit den beiden. Wir probierten uns wieder durch unterschiedliche Gerichte und nach einiger Zeit stießen auch Tine und Norman zu uns. Es gab ein sehr gutes Angebot beim Tiger Stand: 4 Tiger Biere für umgerechnet ca. 5€ – für malaiische Verhältnisse ein richtiges Schnäppchen. Da 4 sich aber schlecht durch 6 teilen lassen, kaufte jedes Paar eine 12er Kiste innerhalb der nächsten 2 Stunden, die wir dann in entspannter Runde auf dem Festival vernichteten.

Irgendwann gegen 23 Uhr sollte wir das Gelände langsam mal verlassen. Wir torkelten schon eher als dass wir liefen, aber direkt gegenüber des Festivalgeländes erschien eine Bar, die tatsächlich noch geöffnet hatte – rein da. Schon als wir den Raum betraten, wurden wir gefeiert, offensichtlich einfach für unser Erscheinen. Wir verhandelten einen guten Deal für einen Bucket mit 8 Bieren und sondierten die Lage. Es gab fast nur Einheimische in der Bar und es dauerte keine 5 Minuten, da mussten wir zum ersten Mal mit ihnen anstoßen. Kurz darauf wurde uns ein zweiter Bucket mit Bier auf den Tisch gestellt – ein Geschenk von anderen Gästen der Bar. Es folgte ein weiterer Bucket, weitere Biere für die Buckets und mehrere Packungen Zigaretten, die wir einfach so in die Hand gedrückt bekamen. Norman durfte sich einige Runden beim Billard duellieren, wir tanzten und hatten einfach einen richtig geilen Abend. Gegen halb 3 machten wir uns dann auf den Weg nach Hause, jeder noch Bier in der Hand, mindestens 10 mussten wir in der Bar zurücklassen, da wir einfach nicht mehr konnten. Auch der Rückweg war noch ziemlich witzig, wir verstanden uns einfach wahnsinnig gut.

Leider war am nächsten Tag nicht viel mit Ausschlafen und Auskatern – unser Flug zurück nach Kuala Lumpur ging mittags, daher klingelte um 8 Uhr der Wecker. JP war wirklich zu gar nichts zu gebrauchen und ich fing an, die Sachen zu packen. Wir gönnten uns ein geiles Katerfrühstück fast nebenan – Laksa und 100plus – letzteres ein Elektrolyt-Getränk, das wir im Laufe der letzten Wochen in Malaysia sehr häufig tranken. Oftmals wird nämlich destilliertes Wasser als Trinkwasser angeboten, es fehlen also die Mineralien. Daher bieten sich ein paar Elektrolyte hier und da an, besonders nach so einer Nacht. 

Mit etwas Verspätung landeten wir dann am Nachmittag in Kuala Lumpur und fuhren mit der Bahn zu den Chambers Suites. Wir hatten uns wieder ein geiles Kondo gebucht, inklusive Fitnesstudio und Pool. Und diese Unterkunft war wirklich premium. Wir hatten zwar nicht so eine geile Aussicht wie bei unserem ersten Aufenthalt, aber das Zimmer war mega schön, hatte ein großes Bad, eine gut ausgestattete Küchenzeile, einen riesigen Fernseher und ein bequemes Bett. Wir hatten uns dazu entschieden, entspannte vier Nächte nochmal in Kuala Lumpur zu verbringen und ein wenig abzuschalten, nicht allzu viel zu unternehmen und ein bisschen Alltag zu haben. Wir trafen uns in diesen Tagen nochmal mit den Australiern zum Abendessen, besuchten eine Rooftop Bar, schlenderten durch den botanischen Garten und genossen unsere Unterkunft.

Am 14. August hieß es dann nach ziemlich genau einem Monat – Goodbye Malaysia und Hello Indonesien – wir nahmen den Flieger nach Yogyakarta auf die indonesische Insel Java. Hier warteten einige Highlights auf uns – mehr dazu dann im nächsten Beitrag.