Langkawi – Inselliebe und Natur pur

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Moin Langkawi! Am 25. Juli sind wir mit dem Bus von Penang Sentral (Butterworth) nach Kuala Perlis zum Fähranleger gefahren. Über die App CutiCuti konnte man ziemlich gut die Verfügbarkeiten und Auslastung der Fähren sehen und entspannt im Voraus ein Ticket buchen. Das war auch notwendig, denn die Fähre war nahezu ausgebucht und die Zeit zwischen der Ankunft des Busses in Kuala Perlis und dem Ablegen der Fähre eher knapp bemessen. Bevor man das Gebäude am Anleger betreten durfte, wurden sogar die Pässe kontrolliert. 

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Am Fähranleger in Kuala Perlis

Die Überfahrt dauerte ca. eine Stunde und in Kuah auf Langkawi angekommen nahmen wir uns ein Grab zur Unterkunft. Öffentliche Verkehrsmittel sucht man hier nämlich vergeblich und wir wollten uns erst an der Unterkunft einen Roller mieten, da dort sehr gute Preise angeboten wurden laut Booking. Das Grab brachte uns also innerhalb von knapp 30 Minuten zum Rahsia Motel in Chenang im Südwesten der Insel. Chenang Beach ist das touristische Zentrum von Langkawi mit einem langen, breiten Sandstrand und ziemlich viel Trubel. Daher hatten wir uns eine Unterkunft ca. 2km entfernt vom Strand gesucht, um etwas mehr Ruhe genießen zu können. Die Unterkunft bestand aus kleinen Bungalows, die Anlage hatten einen Pool und war super gepflegt. Die Besitzer waren sehr freundlich und zuvorkommend, das Zimmer sauber und geräumig.

Angekommen und etwas eingerichtet war es auch schon Zeit für ein Abendessen, daher machten wir uns auf dem Weg in Richtung Strand, dort gibt es jeden Tag einen kleinen Nachtmarkt. Darüber hinaus gibt es einen großen Nachtmarkt auf Langkawi, der jeden Tag den Standort wechselt. Wir hatten allerdings nach dem Reisetag keine Lust mehr, quer über die Insel zu fahren. Es gab also ein Nudelgericht, ein Reisgericht, etwas Gemüse, Satay und Wassermelone. Zurück auf dem Zimmer stellte sich relativ schnell heraus, dass davon irgendetwas nicht ganz koscher gewesen sein kann. JP hatte miese Bauchschmerzen und verbrachte leider die halbe Nacht im Badezimmer.

Ich war am nächsten Morgen bereits gegen 8 Uhr wach und ausgeschlafen, wollte den JP aber nach seiner anstrengenden Nacht nicht mit Plänen und Unternehmungen belästigen. Daher schnappte ich mir meine Yogamatte und verzog mich nach draußen, badete im Pool und machte ihm dann irgendwann ein paar Elektrolyte fertig. Auch hier hatten wir wieder einen richtig guten Wasserspender, wo man sich jederzeit kühles aber auch heißes Wasser für ein Käffchen zapfen konnte. Ein paar Lebensgeister kehrten in den JP zurück und gegen Mittag konnten wir zu einem kleinen Frühstück aufbrechen – Roti, möglichst magenschonend. Das tat soweit gut, trotzdem entschied JP sich, den Tag lieber noch auf dem Zimmer zu verbringen und zur Erholung zu nutzen, da wir für den kommenden Tag auch bereits eine Tour gebucht hatten. Am frühen Nachmittag schnappte ich mir daher den Roller und macht mich alleine auf den Weg, die Insel etwas zu erkunden. 

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Der erste Stopp war der Tanjung Rhu Beach im Norden der Insel. Davon gab es irgendwie zwei. Ich bin zunächst bei dem ersten Strand angehalten, wo auch der Schriftzug zu sehen war. Hier sah es ganz nett aus, aber nicht so spektakulär, wie ich es eigentlich über den Strand gelesen hatte. Daher fuhr ich mit dem Roller noch weiter in den Dschungel rein und fand dann den „richtigen“ Strand. Auch hier gab es Infrastruktur, aber der Strand war deutlich breiter und schöner. Ich ging etwas spazieren und genoss die Aussicht auf das Meer. Dann gönnte ich mir einen Mangosaft und wurde prompt von zwei Deutschen angesprochen. Wir quatschten ungefähr eine Stunde am Strand. Caro und Till wohnen in Hamburg, Caro ist schon seit Anfang des Jahres unterwegs und Till besucht sie gerade zum zweiten Mal, da er aktuell noch in seiner Ausbildung steckt. Wir verabredeten uns dann für den Nachtmarkt in Kuah für denselben Abend, sollte JP dazu in der Lage sein.

Das war er glücklicherweise, daher machten wir uns dann am frühen Abend gemeinsam auf den Weg zum Nachtmarkt. Dieser war wirklich ziemlich riesig und hatte eine beeindruckende Vielfalt zu bieten. JP ließ es langsam angehen und ich hatte irgendwie auch nicht den wahnsinnigen Hunger. Es war aber trotzdem schön, zu viert zu schlendern, einiges zu probieren und etwas zu reden. 

Am folgenden Tag ließen wir es entspannt angehen, gingen für einen Americano und einen Salzet Karamell Latte in ein Café um die Ecke. 

Dann gab es Hähnchen und Reis zum Frühstück/Mittag, bevor wir uns gegen 12:30 auf den Weg in den Nordwesten der Insel machten, genauer zum Kubang Badak Mangrove Reserve. Hier wartete Peter Höfinger auf uns, ein Österreicher, der bereits seit 25 Jahren auf Langkawi lebt und Touren durch die Mangroven und den Dschungel auf Deutsch anbietet. Nach einer kurzen Begrüßung teilte er Wasser aus und es ging mit ca. 10 anderen Deutschen auf das Boot. 

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Peter erzählte uns zunächst einiges über den geografischen Hintergrund Langkawis, beispielsweise, dass sich hier das älteste Gebirge Südostasiens befindet. Und zwar genau dort, wo sich die größte Touristenattraktion der Insel befindet – das Skycab – eine Gondelbahn. Jedoch stolpert man im Normalfall kaum über diesen beeindruckenden Superlativ, es gibt wohl nur kleine Schilder oben am Berg, die auf das Alter von über 550 Millionen Jahren aufmerksam machen. Aber wir wären nun ja gut informiert und könnten unser Umfeld aufklären. Bereits innerhalb der ersten zehn Minuten auf dem Boot hatten wir auch die erste Tierbegegnung: Ein Weißbauchseeadler flog über unser Boot.

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Nun zum Kern der Tour – den Mangroven. Peter formulierte es so: Auf Langkawi findet man die Mutter aller Mangroven. Hier gibt es ein Vielfaches der Artenvielfalt, wie sie beispielsweise das Amazonasgebiet aufweisen kann. Mangroven wandeln Salzwasser in Süßwasser um, für diesen osmotischen Prozess nutzen sie eine semipermeable Membran. Mangrovenwälder gehören zu den wichtigsten Sauerstofflieferanten weltweit und produzieren auf gleicher Fläche das zehnfache wie deutsche Wälder und mehr als doppelt so viel wie tropischer Regenwald. Mangroven bilden Geflechte mit ihren Wurzeln und Ästen um sich gegenseitig zu stabilisieren, die Wurzeln verlaufen teilweise quer zum anderen Baum, was sich besonders bei Ebbe sehr gut erkennen ließ. Mangroven haben zudem unterschiedliche Arten von Wurzeln: Schnorchelwurzeln, die aus dem Boden herausragen – wie ein Schnorchel, oder auch Kniewurzeln, die aus dem Boden heraus wachsen, eine Krümmung bilden und sich wieder in den Boden hinein bohren. Peter zeigte uns auch verschiedene Arten von Mangrovenbäumen – z.B. die Kanonenkugelmangrove, die enorm große Früchte aufweist, die – wie könnte es anders sein – aussehen wie Kanonenkugeln. Wenn sie reif sind, fallen sie mit einem lauten Knall zu Boden, brechen auf und die Samen der Pflanze verteilen sich.

Wir hatten bereits in Mexiko 2020 eine Mangroventour gemacht, in Rio Lagartos auf Yucatan und erinnerten uns noch ziemlich genau daran, dass es dort definitiv Krokodile gab, da unser Guide uns (für unseren Geschmack) einen Tick zuuuu weit an ein Exemplar brachte. Daher fragten wir, wie es wohl auf Langkawi aussieht. Peter meinte, die Salzwasserkrokodile hier seien offiziell ausgestorben, nachdem die Japaner diese im 2. Weltkrieg jagten. Er sei sich aber sicher, dass es mindestens eines gebe. Das hätte sich vor Corona bei ca. jeder dritten Tour auch blicken lassen, mittlerweile bekäme er es wohl aber nur selten zu Gesicht. 

Nach ca. einer halben Stunde verließen wir zum ersten Mal das Boot und gingen über einen kleinen Steg durch die Mangroven in den Dschungel hinein.  Hier gab es zahlreiche Infos über verschiedene Pflanzenarten wie die Schraubenpalme, die ihre Blätter versetzt wachsen lässt, damit jedes Blatt an ausreichend Sonnenlicht kommt, oder eine Unterart der Farnpalme, die am Kalkstein wächst und nur ca. einen Meter in 50 Jahren an Höhe gewinnt. Dadurch war letztere lange sehr beliebt unter Sammlern, wodurch nur noch wenige Exemplare in der Natur übrig sind. Peter wies uns darauf hin, dass es auch ein Akt des Naturschutzes sei, zu Hause darauf zu achten, eher heimische Pflanzen in die Wohnung und in den Garten zu holen. Wir konnten ein Exemplar dieser Farnpalme erspähen, die ca. 800 Jahre alt sein muss. 

Er zeigte uns die Rattanpflanze und wie sich diese mittels ihrer Widerhaken an anderen Pflanzen „hochzieht“ um an Sonnenlicht zu kommen. Auch erklärte er den Unterschied zwischen Rattan und Bambus – da letzterer hohl ist, kann er bei der Verarbeitung zu einem Möbelstück beispielsweise nicht gebogen werden. Eine andere Pflanze weiß sich ziemlich clever vor Schädlingen zu schützen: Sie lässt ihre Blätter so aussehen, als wären dort bereits Eier von Schmetterlingen abgelegt worden, damit Schmetterling eben nicht auf die Idee kommen, ihren Nachwuchs dort anzubringen. Raupen sind nämlich die größten Feinde der Dschungelpflanzen. Wiederum andere Pflanzen haben an der Unterseite ihrer Blätter Dornen, um sich vor den Raupen zu schützen. Langkawi hat mehrere tausend Arten von Tag- und Nachtfaltern und allgemein eine riesige Artenvielfalt. Wir kamen auch an mehreren Termitenhügeln vorbei. Termitenköniginnen können bis zu 50 Jahre alt werden und wenn Termitenhügel in der Sonne stehen, z. B. in der Wüste, bauen die Termiten quasi Klimaanlagen in ihren Hügel mit ein, nutzen die Kälte aus tieferen Erdschichten zur Kühlung, und bilden oben eine Art Schornstein aus, wo die Hitze entweichen kann. 

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Termitenhügel im Dschungel

Dann konnten wir uns an einem Fotospot austoben, an dem man auch sehr eindrucksvoll sehen konnte, worum es sich bei Kalkstein handelt – gepresste, versteinerte Muscheln. Hier gab es unterhalb einer Baumwurzeln nämlich ein früheres Stadium dieser Entwicklung zu sehen. Kurz darauf kamen wir an eine Höhle und Peter machte uns auf dem Weg dahin darauf aufmerksam, dass wir quasi nur auf versteinerten Muscheln laufen, da natürlich das gesamte Areal samt Kalkstein früher im Meer lagen. In der Höhle durften wir nacheinander nach vorne treten, Peter hielt uns eine kleine Taschenlampe neben das Gesicht und wir konnten eine riesige Fledermauskolonie beobachten. Durch das Licht funkelten tausende Augenpaare zurück, das war ein ziemlicher Gänsehaut-Moment für uns. Wir lernten noch etwas über die zwei einheimischen Fledermausarten: Es gibt die Insektenfresser, die ihre Beute mithilfe von Sonar aufspüren und daher sehr große Ohren haben und es gibt die Fruchtfresser (auch Flughunde genannt), die mit ihrer großen Nase auf Futtersuche gehen. 

Ziemlich witzig fanden wir es dann, als Peter mitten in der Höhle einen Anruf erhielt und wir uns mal wieder fragten, wo genau Deutschland in Sachen Internet und Mobilfunk so falsch abgebogen ist, dass man im ICE zwischen Berlin und Hamburg teilweise gar kein Signal hat, aber in einer Höhle im malaiischen Dschungel ohne Probleme Gespräche führen kann.

Wir sahen außerdem verlassene Hornissennester und einen umso mehr belebten Bienenstock oben am Kalkstein. Mit der Kamera konnte man die faszinierenden Bewegungen einfangen, die durch das Bienenvolk gehen.

Anschließend ging es zurück auf das Boot und eine weitere Tierbegegnung wartete auf uns – eine Mangrovenviper hatte sich auf einem Ast niedergelassen. Peter brachte uns ziemlich nah ran und erklärte uns im gleichen Atemzug, dass diese Schlange ziemlich lange Zähne und drei Arten von Gift besitzt: muskellähmend, nervenschädigend und herzschädigend. Na dann kann ja nix mehr schiefgehen hier. 

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Dann fuhren wir ziemlich weit in den Mangrovenwald hinein und Peter pflückte einige Früchte, zu denen er uns erklärte, dass es sich um vollständige, kleine Mangrovenbäume handelt. Der Baum ist somit eigentlich viviparie – lebendgebärend. Wir müssten diese jetzt nur noch zur Welt bringen, da sie natürlich noch nicht zu 100% reif seien, ansonsten wären sie eben schon vom Baum gefallen. Er schnitzte also die Pflanze an und dann durfte jedes Paar/jede Familie ihren eigenen Mangrovenbaum zur Welt bringen – unter einer braunen Knolle kamen dann nämlich zarte grüne Blätter zum Vorschein. Anschließend fuhren wir mit dem Boot in Peters „Garten“, wo wir unsere Mangrovenbäume einpflanzen durften. Dort trafen wir dann noch auf die Winkekrabbe. Die männlichen Exemplare dieser Art haben eine ihrer Scheren so ausgebildet, dass diese so groß wie der gesamte restliche Körper ist. Praktisch ist das nicht, sondern dient nur dazu, den Weibchen zu imponieren und mit anderen Männchen zu kämpfen. Geht diese Schere kaputt, bzw. fällt ab, wird das Wachstum der anderen Schere aktiviert und eine neue große Schere wächst. 

Zurück am Bootsanleger tranken wir gemeinsam noch einen Tee Tarik – das Nationalgetränk Malaysias, schwarzer Tee mit süßer Kondensmilch, schäumend aufgegossen – und warteten mit einigen anderen Reisenden auf ihr Grab. Der Bootsanleger war nämlich etwas abseits, was für uns mit dem Roller kein Problem war, aber kein Fahrer wollte anscheinend bis dahin rausfahren. Nach über einer Stunde fuhr Peter dann die Verbleibenden zur nächsten großen Straße, wo sie eine Fahrt ergattern sollten und wir machten uns mit dem Roller direkt auf zum Nachtmarkt, der an diesem Tag in der Nähe vom Chenang Beach war. Beim Abstellen des Rollers schaffte ich es dann noch, mir am Auspuff eine Verbrennung am Schienbein zu holen und fragte erstmal an einem Getränkestand nach einem Eisbeutel, das tat echt ziemlich weh. Wir trafen Caro und Till wieder und schlenderten über den Markt.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Skycab. Mit über 17€ p.P. hatten es die Eintrittspreise schon etwas in sich, aber es hat sich definitiv gelohnt. Da nicht wahnsinnig viel los war, hatten wir sogar eine eigene Gondel zu zweit und konnten die Fahrt in absoluter Ruhe genießen. Am Fuße der Gondelbahn befindet sich das Oriental Village, was ich auch als Sehenswürdigkeit für Langkawi abgespeichert hatte. Das fanden wir aber ganz furchtbar, da es einfach nur künstlich war und im Prinzip aus Einkaufsläden bestand. Nach dem ersten Abschnitt der Gondelfahrt konnte man an der Mittelstation aussteigen und bereits hier eine gigantische Aussicht genießen. Dann ging es weiter nach oben, wo wir dann nach ca. 10 Minuten Fußmarsch durch den Dschungel an der Skybridge ankamen. Im Prinzip eine riesige Brücke zwischen zwei Berggipfeln, ebenfalls natürlich mit krasser Aussicht. Man steht im Prinzip in den Wolken und das ganze Erlebnis war einfach wunderschön.

In der Nähe der Gondelbahn liegt der Seven Wells Wasserfall, dem wir danach einen Besuch abstatteten. Hier kann man einmal unterhalb des Wasserfalls baden und nach einem anstrengenden Marsch kann man oberhalb des Wasserfalls eben die Seven Wells (kleine Wasserbecken) besichtigen, bzw. auch dort baden. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob diese natürlich entstanden sind oder ob hier nachgeholfen wurde. Es war auf jeden Fall ein schöner Ort zum Abkühlen, nur musste man etwas aufpassen, dass die Makaken einem nicht den Rucksack klauen. Die können auch einigermaßen aggressiv werden, wenn man versucht, sich zur Wehr zu setzen. Einer durchwühlte dann prompt auch unsere Kleidung auf der Suche nach etwas Essbaren, ließ sich aber zum Glück gut vertreiben.

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Den nächsten Tag ließen wir auch wieder entspannt angehen und suchten ein eher westliches Café auf. Es gab ein Müsli mit Früchten und ein Süßkartoffel Sandwich, dazu sehr guten Kaffee. Direkt neben dem Café ist eine Yoga Shala und am gleichen Abend sollte noch eine Stunde stattfinden – da habe ich mich natürlich direkt angemeldet. 

Dann starteten wir gegen Mittag zum Ayer Hangat Village, wo es heiße Quellen gibt. Laut Google sollte dies vorübergehend geschlossen sein, aber wir wollten ohnehin zu einem weiteren Wasserfall in der Nähe, daher schauten wir trotzdem vorbei. Und tatsächlich wurde die Anlage vor knapp zwei Wochen neu eröffnet. Wir trafen dort auf eine wahnsinnig freundliche Mitarbeiterin, die uns alles erklärte und sogar in die noch abgesperrten Bereiche führte, wo es noch heißere Quellen gab. Es handelt sich um heiße Salzwasserquellen, von denen es weltweit wohl nur sehr wenige gibt. Früher war das Areal in privater Hand, es gab Gastronomie, private Pools, Massagen etc. Dann wurde das Ganze aufgegeben und vom Staat übernommen und wird jetzt eben nach und nach in Stand gesetzt. Wir mussten nicht einmal Eintritt zahlen und waren fast alleine dort. Wir nahmen ein Bad in den Quellen, was gerade bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis aufgrund des hohen Sodiumgehaltes sehr gut sein soll. 

Dann ging es weiter zum Durian Perangin Wasserfall. Einige Stufen in den Dschungel hinein trennten uns von einem kühlen, erfrischenden Bad unterhalb des Wasserfalls. Auch hier war es nicht überlaufen und wir genossen die Zeit sehr.

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Auf dem Weg zurück zur Unterkunft kam der Hunger und wir hielten an einem Restaurant an der Straße, was auch einige Thai-Gerichte anzubieten hatte. Es gab also einen großartigen Papaya Salat und eine richtig geile Nudelsuppe. Dann hielten wir noch am Strand, gingen etwas spazieren und dann war es auch schon Zeit für meine Yogastunde bei Melli – eine Deutsche, die sich vor ein paar Jahren auf Langkawi niedergelassen hat. Eine Zeit lang führte sie ein Hostel, nun das Café und die Yogastunden. Dafür hat sie ihren gut bezahlten Lehrerjob in Deutschland aufgegeben und bislang nichts bereut. Die Yogastunde war sehr schön und abends sind wir dann noch am Strand gewesen, haben einer Feuershow zugesehen und den Abend mit einer Waffel ausklingen lassen. Wir mussten auch noch Sachen packen, da wir am nächsten Morgen bereits um 7:30 Uhr die Fähre zum Festland nehmen wollten. Ich war ziemlich traurig, dass wir Langkawi verlassen mussten. Ich hätte hier ohne Probleme mehrere Wochen bleiben können, allerdings hatten wir uns für den 4. August Flüge nach Borneo gebucht, und zwar von Kuala Lumpur aus, und die Cameron Highlands wollten wir auch noch sehen. 

Daher hieß es dann am nächsten Morgen sehr früh aufstehen. Wir hatten uns im Vorfeld Gedanken gemacht, ob wir um die Uhrzeit ohne Probleme einen Grab Fahrer finden, sind aber zu dem Schluss gekommen, wenn eine Fähre fährt, müssten auch Grabs fahren, ist immerhin gutes Geschäft und über 400 Personen müssen ja irgendwie zum Anleger kommen. Naja. Das war eine Fehleinschätzung… Wir standen also um kurz nach 6 Uhr an der Straße und niemand wollte uns fahren. Es war Sonntagmorgen und der Muezzin hatte zudem gerade zum Gebet gerufen, das heißt, die meisten waren auch einfach am beten. Mit uns wartete eine niederländische Familie, die allerdings zum Flughafen wollte. Hier half die Besitzerin der Unterkunft, ein Taxi zu organisieren, fand für uns aber keinen weiteren Fahrer. Die Zeit wurde immer knapper, da es auch zum Fähranleger noch eine knappe halbe Stunde Fahrt war. Mehr oder weniger im letzten Moment entschloss sich dann besagte Besitzerin dazu, uns einfach selbst zu fahren, rannte los, holte ihr Auto und ihr Vater kam halt irgendwie auch mit und quetschte uns im Auto dann noch über europäische Politik und den Einfluss des Russland-Ukraine-Krieges aus. Sie fuhr ziemlich halsbrecherisch, um uns irgendwie noch rechtzeitig zum Anleger zu bekommen und wir waren einfach mehr als dankbar und bezahlten ihr natürlich auch noch das, was das Taxi mindestens gekostet hätte. Wieder einmal erlebten wir eine wahnsinnige Freundlichkeit. Tatsächlich bekamen wir die Fähre. Anschließend wollten wir mit dem Bus weiter nach Ipoh fahren aber dieser Tag sollte noch einige Überraschungen bereit halten – mehr dazu dann im nächsten Beitrag.